Bredenfelde Amt Woldegk
Ortsvorsteher: | Burghardt Sündram Tel.: 0172 3041335, e-Mail: suendram-mst@t-online.de |
Lage: | Bredenfelde liegt ca. 13 km vom Stadtzentrum Woldegk entfernt an der B198. |
Ortsstruktur: | Der Ort gliedert sich in vier Bereiche und zwar, in den Raum um die Kirche und dem ehemaligen Bahnhof, dem Gutsbereich und dem angrenzenden Geschosswohnungsbau aus DDR-Zeiten. |
Geschichte: | Ab 1505 gehörte das Dorf verschiedenen Herzögen von Mecklenburg, die auch neben den Bauernstellen einen fürstlichen Meierhof einrichteten. 1572 stand diesem ein herzoglicher Küchenmeister vor. Es werden dort 19 bäuerliche Familien aufgeführt. Eine Mühle, damals noch eine Windmühle wird schon 1624 erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg brannte der Meierhof samt Scheune ganz ab. Von der Schäferei stand nur noch das Wohnhaus. Später wurden diese Gebäude wieder aufgebaut. Auf der Schmettauschen Karte (um 1780) wird der Ort als fast quadratisches Angerdorf mit Kirche, Schule und zwei Teichen auf dem Anger dargestellt. Später verengt es sich zu einem Straßendorf mit daneben liegendem Guts- und Pfarrhof. 1795 wird der Ort ein Domanialpachtgut des Landesfürsten. 1893 wurde der Güterverkehr, wenig später der Personenverkehr auf der Eisenbahnstrecke von Blankensee über Woldegk nach Strasburg aufgenommen. Bredenfelde erhielt einen eigenen Haltepunkt mit einem Bahnhof. Die Bahnstrecke musste 1947 komplett als Reparationsforderung an die Sowjetunion abgebaut werden. 1925 gab es hier 4 Büdnereien außer Krug und Schmiede. Mit der Aufsiedlung 1932 wurde auch eine Schule geplant und gebaut. Im Zuge der Bodenreform 1945 entstanden Neubauernsiedlungen. 1947-2000 arbeitete hier ein Sägewerk. 1958 gründete sich durch Zwangskollektivierung eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) aus dem 1954 errichteten Örtlichen Landwirtschaftsbetrieb (ÖLB). Sie bestand bis 1991. Nach der politischen Wende 1989 erfolgte in der Landwirtschaft die Privatisierung des staatlichen bzw. genossenschaftlichen Eigentums. |
Sehenswürdigkeiten:
- Bahnhofsgebäude (Kindertagesstätte „König Joas“)
- Gutsanlage mit Gutspächterhaus und Speicher
- Kriegerdenkmal 1914-18 (auf dem Friedhof)
- Spritzenhaus
- Meilenstein (Große Rundsäule) an der B198
- Wassermühle mit Teich, Scheune und Stall (ca. 1 km nw. von Bredenfelde)
- Kirche mit Feldsteinmauer, Grabmale von 1843, 1860, Mitte 19. Jh. und Eisenkreuze
- Schlaflenchensee (auch Schlavenken- bzw. Schlawenkensee), nahe des slawischen Burgwalls Quadenschönfeld, benannt nach der ertrunkenen Tochter des Burgherrn namens Lenchen (Sage)
Kirche
Die Kirche ist ein frühgotischer Feldsteinquaderbau aus der 2. Hälfte des 13.Jh. mit westlich vorgesetztem, rechteckigem Turm und an der Nordostecke bündig angefügter Gerbekammer. Sie ist mit einem Tonnengewölbe überdeckt. Der sehr wehrhaft wirkende Turm hat eine Mauerstärke von 1,47 m. Der Turmoberbau ist aus dem Jahre 1864. Die Orgelempore und die Kanzel entstammen dem 18. Jh. Der mittelalterliche Altar aus der Zeit um 1480 ist aus Holz geschnitzt.
Persönlichkeiten:
Paul (Friedrich Wilhelm Karl) Pagel (* 29. Dezember 1894 in Bredenfelde; † 11. August 1955 in Kiel) war ein deutscher Politiker, 1947 Sozialminister, 1950-1954 Kultusminister, 1950-1955 Innenminister sowie 1951 und 1953-1954 Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Nach dem Abitur in Neustrelitz absolvierte Pagel ein Studium der Landwirtschaft und der Staatswissenschaften, das er als Diplom-Landwirt beendete. Nach den beiden Promotionen zum Dr. agr. und Dr. rer. pol. trat er in den Verwaltungsdienst ein. In der NS-Zeit engagierte er sich in der liberalen Widerstandsgruppe Robinsohn-Strassmann-Gruppe und war deren Kontaktmann zur Bekennenden Kirche.
Quellen:
MST Kunst- und Geschichtsdenkmäler, Georg Krüger, 1925
Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Bezirk Neubrandenburg, 1986
Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern?, Grete Grewolls, 1995
Ortschronik Bredenfelde, Stadtarchiv Woldegk